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Die Freude am anspruchsvollen Bauen.

Baustellenreportagen

Ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne

ABBRUCH, RECYCLING & ERDBAU 
Ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne

Kaum haben wir die Baustelleneinfahrt hinter uns gelassen, breitet sich vor unseren Augen eine unerwartet große Ebene in Mitten der Stadt Regensburg in herbstlichen Farben aus. Zahlreiche Bäume ragen, wie auf Inseln stehend, aus dem geebneten Areal.  

Grafik: Schwarzweiß Aufnahme einer Landschaft mit Bäumen -
Grafik: Schwarzweiß Aufnahme von Baufahrzeugen -

Rasterartig erscheinen einzelne Baufelder, teils mit klar modellierten Erdhaufen, teils schon gänzlich vom Oberboden befreit.

In einem der zahlreichen Baucontainer treffen wir Martin, der hier die Geschicke auf der Baustelle leitet. Er begleitet uns auf einem Rundgang durch das Areal der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne.

Baustellenleiter Martin

Bereits im Frühjahr 2021 begann der Abbruch der Gebäude des ehemaligen Militärareals, erzählt er. Insgesamt wurden 13 ehemalige Kasernengebäude in der ersten Projektphase abgebrochen. Für die, erst vor wenigen Jahren gegründete Abteilung für Abbruch, Recycling & Erdbau von Mayerhofer, ist dies eine weitere Großbaustelle mit ganz besonderen Herausforderungen.

Im Rahmen eines Rückbaukonzepts musste auf eine exakte Ermittlung und fachgerechte Entsorgung von Gebäudeschadstoffen sowie auf das Vorhandensein eventueller Kampfmittel geachtet werden. 

Bei einer Gesamtfläche von 17ha mussten neben den Gebäuden auch mehrere hunderttausend Kubikmeter an Material verfrachtet und analysiert werden, um später entweder wieder eingebaut oder aber abtransportiert zu werden.

Um im Zuge des Rückbaus das ganze Areal auch kampfmittelfrei aufzubereiten, kamen bei Mayerhofer eigens ausgerüstete Bagger und Fahrzeuge zum Einsatz, welche gegen eine eventuelle Detonation besonders geschützt sind. Auch das Team von Mayerhofer vor Ort hatte bereits eine hohe Expertise aus früheren Aufträgen mit ähnlicher Gefahrenlage mitgebracht. 

Aufnahme eines Baugeländes

Immer waren auch Kampfmittelexperten und Archäologen auf der Baustelle, die jede Grabungsaktivität genauestens beobachteten und einschritten, wenn Verdachtsmomente sich ergaben. Auch wurde das Gebiet in den verschiedenen Rückbauphasen permanent mit Sonden abgesucht und erst danach für weitere Schritte freigegeben.

Aufnahme eines Baugeländes

Eine exakte Planung und routinierte Arbeitsabläufe haben in all den Jahren auf dieser Großbaustelle für Sicherheit aber auch Effizienz gesorgt, meint Martin. Der Rückbau der Kaserne war schon alleine auf Grund der Größe, der vielen Schadstoffe und des hohen Volumens, das bewegt werden musste, eine besondere Herausforderung und die Sicherheit auf so einer Großbaustelle sei das A und O. Mit dem speziellen Maschinenpark und großem Engagement habe das Team von Mayerhofer gute Arbeit geleistet und alles sei gut gegangen, schmunzelt Martin ein wenig stolz.

Aufnahme von Bagger

Nun gesellt sich auch der Oberbauleiter Manuel zu uns und wir gehen zum angrenzenden Areal, auf dem die Aufbereitung, das Recycling, stattfindet.

Oberbauleiter Manuel

Hier kommen weitere Spezialmaschinen zum Einsatz: ein mobiler Hybridbrecher, eine mobile Siebanlage, Spezialbagger zum Pulverisieren und viele mehr. Schon bei den Beschreibungen der Maschinen erkennt man, dass man bei Mayerhofer Recycling auch mit dem Umweltschutz gemeinsam denkt, erzählt Manuel. Der Hybridbrecher funktioniert eben auch mit Strom und hilft mit, dass, wie zum Beispiel in Regensburg, die Kommunen auch bei Großbaustellen die Emissionen so gering wie möglich halten können.

baustellenreportage montage Baufahrzeuge

Alle 13 Gebäude, welche auf dem Areal der ehemaligen Kaserne abgerissen wurden, sind hier auf dem angrenzenden Gebiet mit Spezialgeräten für das Recycling aufbereitet worden. Der Beton samt Bewehrung wird dabei zuerst zerkleinert und danach von den Eisenteilen getrennt. Im Anschluss daran gelangte der Beton vom Brecher über ein Förderband in die Siebanlage, die das zerkleinerte Material in drei verschiedenen Korngrößen auswirft.

Bagger am Arbeiten

Das Recycling von Mayerhofer ist hoch effizient, was man auch daran erkennt, dass gerade einmal ein halber Bigpack mit Resten gefüllt ist, die nicht wiederverwertet werden können und das bei diesem Umfang der Materialaufbereitung. 

Danke an Martin und Manuel für den spannenden Rundgang und die interessanten Ausführungen! 

Bagger am Arbeiten

Noch ist das Team von Mayerhofer vor Ort aktiv, aber ein Ende ist in Sicht. Die Stadt Regensburg ist, wie sie selbst schreibt, bereits am Planen und Entwerfen eines neuen Stadtteiles, der auf dem Gelände entstehen soll.

Die Prinz-Leopold-Kaserne, im Inneren Südosten der Stadt Regensburg gelegen, wurde bis 2009 von der Bundeswehr als Standort für zahlreiche Logistikeinheiten genutzt. Im Zuge der Standortauflassung und dem Abzug der Bundeswehr bzw. der Auflösung der Truppenteile wurde nach dem Erwerb des ehemaligen Neuen Technischen Bereichs (Entwicklung gemäß Bebauungsplan Nr. 164) auch der restliche Teil von der Stadt Regensburg erworben. Sie besitzt mit einer Größe von insgesamt ca. 25,7 ha (davon städtische Fläche 15,3 ha) als letzte bedeutende innerstädtische Konversionsfläche für die Entwicklung des östlichen Stadtgebietes hohes Potenzial und wird einer urbanen, gemischten Nutzung zugeführt.

Der Entwurf bildet eine neue und eindeutige Stadtkante sowie ein neues Stadt-Entrée im Süden Regensburgs aus. Im Mittelpunkt hierbei steht die Arrondierung der bisher nicht zugänglichen Bereiche der ehemaligen Kasernenareale sowie der im Osten verorteten gewerblichen Nutzungen. Die neuen Bebauungen bilden eine rhythmisierte und dynamische Stadtsilhouette, das neue „Gesicht Regensburgs“, aus. Insgesamt sieht die stadträumliche Setzung eine feinmaschige Vernetzung sowie eine Einbindung des Ortes in seine Umgebung vor.

Bagger am Arbeiten
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