Servus!
Menschenbilder
Hans
Im Zentrum von Simbach am Inn, wo am namensgebenden Bach der vierte Abschnitt des Hochwasserschutzes gebaut wird, treffen wir Hans, den Polier der Baustelle. Mitten in der Stadt, ganz nahe an den Häusern gelegen, braucht es hier viel Erfahrung und Geschick, damit eine reibungslose und konfliktfreie Umsetzung des herausfordernden Bauvorhabens mit zahlreichen Großgeräten wie Rammgerät, Seilbagger und Schwertransportern gelingt.
Gerade wird ein weiteres Fertigteilelement der Hochwasserschutzwand versetzt, 14 Tonnen schwer schwebt es an uns vorbei und nachdem es millimetergenau positioniert und gesichert wurde, findet Hans Zeit für ein Interview. Während er erzählt, haben seine Augen jedoch ständig das Treiben auf der Baustelle wachsam im Blick.
Hans ist gelernter Abbundzimmerer aus Braunau am Inn und nach seiner Lehre und fünf Jahren in einer Zimmerei ist er zum Baugewerbe gewechselt. 1989 ist er nach Deutschland gekommen, um bei einem Unternehmen zu arbeiten, das hauptsächlich im Kraftwerksbau aktiv war. 1991 hat er sich dann bei Mayerhofer beworben und ist nun seit mehr als 30 Jahren dabei.
Schon zu Beginn seiner Zeit bei Mayerhofer meint Hans, hat er die herausfordernden Großbaustellen hoch interessant gefunden. An die Müllverbrennung in Burgkirchen, eine seiner ersten Baustellen, erinnert er sich noch ganz genau. Damals wurde ein neues Gleitschalungssystem verwendet, was für ihn gänzlich neu war.
So sei er dann bei Mayerhofer geblieben, es hat ihm von Anfang an gut gefallen, es hat nie etwas gegeben und es war immer gut zu arbeiten, lächelt Hans in Anbetracht der vielen Jahre. Lange Zeit sei er Vorarbeiter gewesen, dann sei sein Polier wegen Krankheit aus dem Unternehmen ausgeschieden und er sei nachgerückt.
Was Hans schon am Anfang bei Mayerhofer überzeugt hat, ist bis heute gültig: gute, große und herausfordernde Baustellen, welche man mit topmodernen Maschinen und einer tollen Mannschaft in höchster Qualität abwickeln kann.
Was Hans denn besonders gerne mache, möchte ich wissen. Er mache alles gerne, sei ein Allrounder, meint er, um dann doch das Schalen von Widerlagern beim Brückenbau als besonders interessant zu erwähnen.
„Ich fühle und lerne mich gerne ein“,
ergänzt Hans, der sich auch 5 Jahre vor seiner Pension immer noch gerne neuen Herausforderungen stellt und ihm dies keine Sorgenfalten sondern ein verschmitztes Lächeln entlockt.
Gerne würde er noch den nächsten Bauabschnitt des Hochwasserschutzes in Simbach begleiten.
Noch hat zwar die Ausschreibung nicht stattgefunden aber
„Mayerhofer ist da eigentlich unschlagbar, mit den Maschinen zum Fürchten“, lacht Hans.
Ein Handwerk zu lernen ist für Hans auch Welt verstehen lernen und er meint, das Image von der Arbeit am Bau sei völlig falsch.
Seit drei Jahrzehnten schätzt er das gute Miteinander auf den Baustellen, seine kleine Stammmannschaft, in der manche Kollegen, wie Roland, schon 20 Jahre dabei sind und mit denen man gemeinsam durch dick und dünn geht.
„Früher“, erzählt Hans, „sei der Polier mit Knickerbockern auf der Baustelle herumgestanden und hat den ganzen Tag herumgeschrien“. Heute sei die Atmosphäre am Bau gänzlich anders. Ein gelingendes Miteinander, oftmals von Menschen verschiedenster Nationalitäten, in dem jeder Einzelne seine Aufgaben meistert und Wertschätzung erfährt.
Leider hatte Hans seit 5 Jahren keine Lehrlinge mehr auf der Baustelle, und das, obwohl gerade bei Mayerhofer ein gutes Arbeitsklima herrscht, spannende Baustellen im Spezialtiefbau warten und ein hohes Qualitätsbewusstsein vorhanden ist. Auch seit jeher gab es bei Mayerhofer Verständnis bei Problemen und ein konstruktives Miteinander auch mit den Chefs.
An seinen freien Tagen ist Hans gerne in den Bergen wandern, das sei eine Leidenschaft von ihm. Musikalisch stehe er für „Schlager für Fortgeschrittene“ und kommt bei meinen Fragen dann darauf, dass er in den letzten zehn Jahren kaum verreist ist. Dennoch wird er sich wieder in die Ferne begeben, in der Pension dann. Griechenland oder die Kanaren seien lohnende Ziele.
Danke Hans und alles Gute für die kommenden Jahre!
