Jonas
Gerade eben sind die ersten Elemente des Bauzauns vom Polier entfernt worden, welche die Vorbeikommenden bisher gehindert haben, die neue Fuß- und Radwegbrücke zu nutzen.
Schon passieren erste Aneignungen, zu Fuß und per Rad nähern sich Menschen dem neuen Bauwerk. Manche fragend, ob man nun endlich drüberfahren dürfe, andere schüchtern und kleine Kinder auf ihren Laufrädern ganz neugierig und staunend.
Der Tag der Abnahme eines großen Bauprojektes ist ein wesentlicher Moment für einen Bauleiter, noch dazu, wenn es sich dabei um das erste Projekt handelt, dessen Leitung man vollkommen selbstständig übernommen hat.
Dennoch treffen wir auf der soeben fertiggestellten Fuß- und Radwegbrücke in der Offenbachstraße einen jungen, entspannten Jonas, der uns an diesem sommerlichen Morgen in München begrüßt.
Wir wollen ihm ein paar Fragen stellen, für die er sich gerne Zeit nimmt, „die Begehung ist ja erst um 11 Uhr angesetzt“.
Servus!
„Wie war denn dein beruflicher Weg bisher?“, möchte ich wie immer am Beginn unseres Gesprächs wissen. Schon in der 10. Klasse war für ihn klar, dass er in der Baubranche Fuß fassen möchte, erzählt Jonas. Beide Seiten, die Planung und die Ausführung haben ihn interessiert, also das Büro und die Baustelle.
So habe er 2016 eine Lehre zum Bauzeichner bei Mayerhofer begonnen. Für das Unternehmen habe er sich auf Grund des familiären Klimas und der vielen interessanten Entwicklungsmöglichkeiten entschieden.
„Und einige Jahre später leitest du schon so eine herausfordernde Baustelle?“
Ja, meint Jonas, er habe früh Vertrauen vom Chef bekommen und das selbstständige Arbeiten habe im Unternehmen große Bedeutung.
Bei dem Bauprojekt zur Errichtung des Arnulfsteges, einer 240 Meter lange Fuß- und Radwegbrücke, welche die Bahngleise, die zum Münchner Hauptbahnhof führen, überspannt, habe er viel mitgenommen und gelernt.
Das Projekt hier habe er kurz nach Baubeginn von einem anderen Bauleiter übernommen und nun schon alleine geleitet.
Die Brücke hier sei ein integrales Bauwerk, berichtet Jonas weiter, die 45° geneigten Stützen und der geschwungene Verlauf der Stahlkonstruktion sei schon eine gewisse Herausforderung gewesen.
So sei auch die Asphaltdecke in kleinen Abschnitten innerhalb von 16 Tagen hergestellt worden, um durch die Temperatur die Stahlkonstruktion nicht in Spannung zu versetzen.
Da stellt sich für mich die Frage: „Was sind denn Voraussetzungen in einer Firma, dass auch solch komplexe Baustellen gut gelingen?“ Jonas sieht die Flexibilität im Unternehmen und eine tolle Kollegschaft als wesentlich an, vor allem aber streicht er heraus, dass man zum Chef jederzeit mit allem kommen kann.
„Beantwortet er damit auch gleich die Frage, was die Firma Mayerhofer ausmacht?“, will ich vom jungen Baustellenleiter wissen. Ja, meint er.
„Und was bringst du mit ins Unternehmen, was macht dich besonders aus, Jonas?“ Er traut sich immer Entwicklung zu, sagt er und schmunzelt.
„Welche Erfahrung würdest du denn noch gerne sammeln, was interessiert dich besonders?“. Der Tunnelbau würde ihn interessieren, sagt Jonas, also der Vortrieb Tunnelbau, das wäre was.
Ein zukünftiges Reiseziel wollen wir vom jungen Baustellenleiter noch wissen, bevor die Begehung beginnt. Amerika, besonders Las Vegas würde er gerne kennen lernen.
Wir wünschen eine erfolgreiche Abnahme, servus und danke Jonas!